Hallo zusammen,
mein Saunabauprojekt (trocken finnisch, freistehend in einem großen Garagen-ähnlichen Raum) hat sich mittlerweile konkretisiert.
- Geplanter Wandaufbau von innen nach außen:
Wandpaneele Fichte Antik 19mm, Hinterlüftung (ca. 2-3cm), Jute-Dämmstoffmatte (dampfdiffusionsoffen und nicht schimmelanfällig) 50mm, Fasenschalung Fichte 16mm
- Decke im Prinzip ähnlich nur andere Innenverkleidung, Boden dto. nur natürlich ohne die äußere Schalung
Nun stellt sich die große Frage: Dampfsperre ja oder nein?
Oder vielleicht teilweise (im Boden und in der einen Seitenwand die relativ nah - ca. 10cm - an der Raumwand stehen wird), um so die Feuchte von den "riskantesten" Bereichen fernzuhalten aber insgesamt das diffusionsoffene Konzept zu verfolgen?
Der Dämmstoff-Hersteller sagt "auf jeden Fall Dampfsperre", der von ihm empfohlene Folienhersteller sagt "für privaten Gebrauch bei diffusionsoffenen Materialien tut es auch eine Dampfbremse", der Holzhändler sagt "überall mindestens 7cm Hinterlüftung"....
Bin für guten Rat sehr dankbar!
Dampfsperre ja oder nein?
Re: Dampfsperre ja oder nein?
Nabend
Die Frage ob Dampfsperre oder Dampfbremse ja oder nein kann Dir so keiner abschließend beantworten, da keiner Dein Bauprojekt kennt. Die bloße Angabe des Wandaufbaus reicht nicht.
Die Fragen die sich stellen sind : Wann , wo und wieviel Feuchtigkeit entsteht in Deiner Sauna und wie kommt diese wieder da raus.
Im Betrieb wirst Du keine Probleme mit Feuchtigkeit haben (90° und geringe Feuchtigkeit um 10 % ) Dafür brauchst Du keine Dampfbremse oder Sperre . Aber was passiert wenn die Temperatur sinkt und die in der Luft gebundene Feuchtigkeit ausfällt weil die Luft bei geringeren Temperaturen eben weniger Wasser speichern kann? Und was passiert wenn die Sauna ausgekühlt ist und nicht genutzt wird. Dann hast Du 18 ° z.B und 60% Luftfeuchtigkeit. Dann kommt es darauf an wie du diese Feuchtigkeit aus dem Raum bekommst . Wenn Du dann keine Dampfbremse hast wird die Feuchtigkeit u.U in deiner Wand verschwinden. Wenn deine Dämmung die Feuchtigkeit abbekommt, dann ist die Frage ob sie diese auch wieder los wird, am liebsten nach außen. Mineralwolle ist dafür ziemlich ungeeignet, Holzfaserdämmung kann das besser , bei jute bin ich mir nicht sicher.
Im Übrigen ist es so , wenn Du eine Dampfbremse / Sperre verwendest , dann musst Du den Kompletten Raum damit abdichten und damit meine ich wirklich dicht. Auch die Tackerklammern müssen abgeklebt werden. Ein bischen Folie hier und da bringt überhaupt nix.
Ich hoffe Licht ins Dunkel gebracht zu haben
Gruß O.Bauer
Die Frage ob Dampfsperre oder Dampfbremse ja oder nein kann Dir so keiner abschließend beantworten, da keiner Dein Bauprojekt kennt. Die bloße Angabe des Wandaufbaus reicht nicht.
Die Fragen die sich stellen sind : Wann , wo und wieviel Feuchtigkeit entsteht in Deiner Sauna und wie kommt diese wieder da raus.
Im Betrieb wirst Du keine Probleme mit Feuchtigkeit haben (90° und geringe Feuchtigkeit um 10 % ) Dafür brauchst Du keine Dampfbremse oder Sperre . Aber was passiert wenn die Temperatur sinkt und die in der Luft gebundene Feuchtigkeit ausfällt weil die Luft bei geringeren Temperaturen eben weniger Wasser speichern kann? Und was passiert wenn die Sauna ausgekühlt ist und nicht genutzt wird. Dann hast Du 18 ° z.B und 60% Luftfeuchtigkeit. Dann kommt es darauf an wie du diese Feuchtigkeit aus dem Raum bekommst . Wenn Du dann keine Dampfbremse hast wird die Feuchtigkeit u.U in deiner Wand verschwinden. Wenn deine Dämmung die Feuchtigkeit abbekommt, dann ist die Frage ob sie diese auch wieder los wird, am liebsten nach außen. Mineralwolle ist dafür ziemlich ungeeignet, Holzfaserdämmung kann das besser , bei jute bin ich mir nicht sicher.
Im Übrigen ist es so , wenn Du eine Dampfbremse / Sperre verwendest , dann musst Du den Kompletten Raum damit abdichten und damit meine ich wirklich dicht. Auch die Tackerklammern müssen abgeklebt werden. Ein bischen Folie hier und da bringt überhaupt nix.
Ich hoffe Licht ins Dunkel gebracht zu haben
Gruß O.Bauer
- finsterbusch
- Beiträge: 1378
- Registriert: 2. Juli 2007, 14:58
- Wohnort: chemnitz
Re: Dampfsperre ja oder nein?
mit jute habe ich keine erfahrung, holzfaser geht ohne dampfsperre,
aber in garage wird es evtl. zu kondenswasserbildung an den außenwänden, insbesondere der decke kommen,
DAS IST DAS PROBLEM. warme abluft stößt auf eine kalte glatte oberfläche - siehe fenster im winter, z.b. badfenster nach duschen
ich würde nur massivholz bauen
aber in garage wird es evtl. zu kondenswasserbildung an den außenwänden, insbesondere der decke kommen,
DAS IST DAS PROBLEM. warme abluft stößt auf eine kalte glatte oberfläche - siehe fenster im winter, z.b. badfenster nach duschen
ich würde nur massivholz bauen
Re: Dampfsperre ja oder nein?
Hallo zusammen,
ich bin auch der Meinung das eigentliche Problem ist nicht die Sauna selbst sondern der Raum und dessen Außenwände.
Feuchtigkeit eingebracht wird in das ganze System beim Saunieren (Schwitzen, Aufguss) und im Endeffekt muss diese Feuchtigkeit irgendwie nach ganz draußen. Ob ich die dann mit einer Dampfsperre erstmal im Saunaraum selber halte, und sie dann durch Öffnen der Saunatür in den Aufstellraum lüfte, macht am Ende wenig Unterschied.
Die "guten Nachrichten" sind: wir werden die Sauna nicht exzessiv nutzen (1x pro Woche zu zweit), der Raum hat eine Deckenhöhe von 2,50m, 40qm Fläche und kann auf Durchzug gelüftet werden.
Nichtsdestotrotz ist das Argument mit Kondenswasser an den Außenwänden stimmig. Ich glaube sogar dass die Wand mit geringem Abstand hinter der Kabine gefährdeter sein dürfte als die Decke, da dort u.U. auch beim Lüften keine Zirkulation entsteht, die die Feuchte wieder von der Wand wegbringt.
Würde es dann womöglich etwas bringen eine zusätzliche Isolierung / Verkleidung an dieser Wand anzubringen, und wie sollte diese dann ausgeführt werden?
Gruß, András
ich bin auch der Meinung das eigentliche Problem ist nicht die Sauna selbst sondern der Raum und dessen Außenwände.
Feuchtigkeit eingebracht wird in das ganze System beim Saunieren (Schwitzen, Aufguss) und im Endeffekt muss diese Feuchtigkeit irgendwie nach ganz draußen. Ob ich die dann mit einer Dampfsperre erstmal im Saunaraum selber halte, und sie dann durch Öffnen der Saunatür in den Aufstellraum lüfte, macht am Ende wenig Unterschied.
Die "guten Nachrichten" sind: wir werden die Sauna nicht exzessiv nutzen (1x pro Woche zu zweit), der Raum hat eine Deckenhöhe von 2,50m, 40qm Fläche und kann auf Durchzug gelüftet werden.
Nichtsdestotrotz ist das Argument mit Kondenswasser an den Außenwänden stimmig. Ich glaube sogar dass die Wand mit geringem Abstand hinter der Kabine gefährdeter sein dürfte als die Decke, da dort u.U. auch beim Lüften keine Zirkulation entsteht, die die Feuchte wieder von der Wand wegbringt.
Würde es dann womöglich etwas bringen eine zusätzliche Isolierung / Verkleidung an dieser Wand anzubringen, und wie sollte diese dann ausgeführt werden?
Gruß, András